
Im Elsterwerdaer Stadthaus hat das Landesumweltamt erstmals Vorplanungen für den Hochwasserschutz entlang der Schwarzen Elster vorgestellt. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Situation rund um Elsterwerda. Angedacht ist ein Vorgehen in vier Teilabschnitten, wobei der Stadtkern Vorrang hat, um die Innenstadt und das Gewerbegebiet Ost im Falle eines Hochwassers effektiv zu schützen. Dem Kernbereich zwischen Burgstraße, Ecke Promenade und der Eisenbahnbrücke auf der anderen Seite würden erhebliche Veränderungen bevorstehen. Aufgrund der angrenzenden Straße bieten sich hier kaum Möglichkeiten. Den Ergebnissen mehrerer Untersuchungen der Ingenieurgemeinschaft WTU in Bad Liebenwerda zufolge, ist die Errichtung von Spundwänden die wirksamste Methode. Allerdings müßten dafür die Bäume auf den Deichkronen fallen. Laut Uwe Bielagk wird Experten zufolge beim Bau der Spundwände das Wurzelwerk der Bäume in der Regel soweit beschädigt, dass sie früher oder später absterben. Deshalb ist ein Fällen unumgänglich. Davon unabhängig muss die Deichkrone mindestens drei Meter breit sein, was in diesem Bereich auch nur bedingt gegeben ist. In den anderen drei Abschnitten sind verschiedene Möglichkeiten machbar. Abhängig von der Form des Hochwasserschutz ist ausserdem die noch nicht abgeschlossene Planung für die künftige Ortsumfahrung. Diese muss in die Planungen für den Hochwasserschutz integriert werden. In der anschließenden Diskussion kam auch die seit Jahren vernachläßige Flußunterhaltung zur Sprache. Diese reiche allerdings nicht aus, um im Fall der Fälle das Flußbett im Zaum zu halten. Davon unabhängig gehört dieser Bereich der Schwarzen Elster zu einem sogenannten Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, welches unter besonderem europäischen Schutz steht. Von den meisten Anwesenden wurde die kommende, gravierende Veränderung des Stadtbildes entlang der Schwarzen Elster zwar nicht unbedingt begrüßt, deren zwingende Notwendigkeit aber durchaus eingesehen. Zum Umsetzungszeitraum der Schutzmaßnahmen konnten schlußendlich noch keine konkreten Angaben gemacht werden. Das wäre von mehreren Faktoren abhängig, unter anderem von Planfeststellungsverfahren. Der nächste wichtige Termin ist der 5. Januar. Dann werden offiziell die geplanten Überschwemmungsgebiete entlang der Schwarzen Elster von Seiten des Landesumweltamtes vorgestellt. Des weiteren werden in Kürze ähnliche Veranstaltungen in Bad Liebenwerda und Herzberg durchgeführt, um auch dort die möglichen Maßnahmen zum konkreten Hochwasserschutz vor Ort zu diskutieren.