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Wahl-Nachlese

Datum: 16.09.2014
Rubrik: Archiv

Brandenburg hat einen neuen Landtag gewählt. Die mit Spannung erwartete Wahl brachte am Ende dann auch einige kleinen Überraschungen mit sich. Die SPD kam landesweit auf 31,9% der Stimmen und erlitt dabei geringfügige Verluste in der Wählergunst. Die Linke erreichte nur 18,6% der Stimmen und bekam damit über 8% weniger Zustimmung als bei den letzten Landtagswahlen. Die CDU konnte ein leichtes Plus auf sich verbuchen und kam auf glatte 23%. Die Grünen sind ebenfalls im neuen Landtag vertreten. Sie bekamen 6,2% der Stimmen. Eins aus dem Stand zweisteilliges Ergebnis konnte die AfD auf sich verbuchen. Sie erreichten 12,2% der Stimmen. Die FDP ist mit 1,5% nicht mehr im neuen Landtag vertreten. Dietmar Woidtke wird damit wohl Ministerpräsident bleiben. Die Frage ist, ob die Rot-Rote-Koalition fortgesetzt wird oder ob es eine Neuauflage der Rot- Schwarzen-Regierungskoalition gibt. Die Wahlbeteiligung ist insgesamt auf einen historischen Tiefststand gesunken. Nur 47,9% der wahlberechtigten Brandenburgewr gaben überhaupt ihre Stimme ab. Und das obwohl erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren wählen durften.
Der Landkreis Elbe-Elster ist bei seinen Ergebnissen eher gespalten. Während im Norden von Elbe-Elster, im Wahlkreis 36, die SPD mit 32,8% der Stimmen klarer Gewinner bei den Zweitstimmen ist , sieht es bei den Erststimmen genau umgekehrt aus. Reiner Genilke (CDU) konnte sich mit 31,4% der Stimmen klar gegen Barbara Hackenschmidt von der SPD behaupten. Sie erreichte nur 27,5% der Stimmen. Carolin Steinmetzer-Mann von den Linken holte insgesamt nur 20,5% der Stimmen und ist damit nicht mehr im neuen Landtag vertreten. Auf eine ebenfalls beachtliche Stimmenzahl von 17% kam die Amtsdirektoirn des Amtes Schlieben, Iris Schültzke von den Freien Wählern. Aufgrund eines gewonnenen Direktmandates in Teltow-Fläming, zieht sie gemeinsam mit 2 weiteren Freien Wählern in den neuen Landtag ein. Die AfD erreichte im Wahlkreis 36 10,5% der Stimmen, die Freien Wähler 5,5%. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,7%.
Im Wahlkreis 37, dem Süden des Elbe-Elster-Kreises gab es bei den Zweitstimmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU. Am Ende konnte die CDU mit 30,2% der Stimmen den Kampf für sich entscheiden. Die SPD erreichte 29,7%. Die Linken kamen auf 14%, die AfD 12,3% und die Freien Wähler 4,9%. Bei den Erststimmen konnte dagegen Anja Heinrich von der CDU mit glatten 40% die Wahlkreis klar für sich entscheiden. Martina Mieritz von der SPD kam nur auf 23,9% der Stimmen. Joachim Pfützner von den Linken erreichte 17,4%, Daniel Mende von den Freien Wählern 13% der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag im Wahlkreis 37 bei 48%.
Bei den Wahlpartys in der Region war von Freude bis Enttäuschung naturgemäß alles dabei. Hier bei Reiner Genilke von der CDU war die Freude entsprechend groß, sich gegen Barbara Hackenschmidt von der SPD behauptet zu haben. Die CDU, welche besonders im Süden Brandenburgs schon lange sehr stark ist, konnte auch insgesamt im Land punkten und leichte Zugewinne verzeichnen. In lockerer Runde philosophierte man bereits eifrig über das weitere Vorgehen in der Landeshauptstadt. Es liegt nun an der SPD mit wem die nächsten Jahre in Regierungsverantwortung gestaltet werden sollen. Wie sich die SPD in Potsdam schlußendlich entscheiden wird, werden die Sondierungsgespräche der kommenden Tage und Wochen zeigen.
Genilkes direkte Gegenspielerin von der SPD, Barabara Hackenschmidt, freute natürlich der erneute Wahlerfolg der SPD und das Dietmar Woidtke unangefochten Ministerpräsident bleiben kann. Das beachtliche Ergebnis der AfD, welche aus dem Stand eine zweistellige Prozentzahl erreichte, überraschte auch sie. Zum Zeitpunkt des Interviews stand noch nicht fest, ob Barbara Hackenschmidt den Wiedereinzug in den Landtag schafft. Gemeinsam mit den SPD-Genossen gab man aber alles, um zu gewinnen. Am Ende reichte es bei Barbara Hackenschmidt nicht für einen Wiedereinzug in das Potsdamer Parlament. Allerdings steht sie mit ihrem Listenplatz 12 auf Position 1 der Nachrücker.
Auf der Wahlparty der Linken ging es eher ruhig zu. Sie gehörten zu den Verlierern des Abends, denn das Vertrauen der Wähler in die Partei schrumpfte um rund 8%. Die Ursachen für den Wählerverlust sind für Joachim Pfützner durchaus vielfältig. Er sieht dort mehrere Komponenten, die man analysieren sollte. Das hohe Abschneiden der AfD beschäftigt auch die Linke. Ein Faktor dabei spielen auch die Wählerwanderungen bei allen Parteien. Immerhin zieht mit Diana Bader ein relativ unbekanntes, neues Gesicht aus der Region für die Linke in den Potsdamer Landtag ein.
Bei der SPD im Wahlkreis 37 war die Frage, inwieweit man der amtierenden Generalsekretärin der CDU, Anja Heinrich, im Wahlkampf Paroli bieten kann. Anja Heinrich konnte den Wahlkreis zwar klar für sich entscheiden, dennoch war die Freude groß darüber, die SPD im Land weiterhin stärkste Kraft bleibt. Ein Dank ging bei ihr vor allem an das Wahlkampfteam für die große Unterstützung, denn während die Kandidaten der CDU und der Linken bereits seit Jahren bekannte Persönlichkeiten der Region sind, kam Martina Mieritz als Quereinsteigerin in die Elbe-Elster- Region. Mit knapp 24% der Stimmen gelang Martina Mieritz zumindest ein Achtungserfolg im Süden von Elbe-Elster gegen die als Favoritin gehandelte Anja Heinrich, welche mit 40% den Wahlkreis 37 klar für sich gewonnen hat.

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