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Abwasserverband in der Krise

Datum: 14.10.2010
Rubrik: Archiv

Eine Zeit lang war es recht ruhig um das leidige Thema Abwasser. Nun steht es wieder ganz oben auf der Liste der drängenden Themen. Mit der angekündigten Schließung des Campina-Werkes wurden erste Vermutungen laut, dass sich das erheblich auf die Wasser- und Abwassergebühren ausschlagen könnte. Nun sind erste Zahlen im Umlauf, die von Gebührenerhöhungen bis zu 170 Euro für einen Dreipersonen-Haushalt ab 2011 ausgehen. Die Zeit um andere Lösungen als eine Gebührenerhöhung zu finden drängt. Die Stadtverordneten in Elsterwerda und Bad Liebenwerda befaßten sich deshalb mal wieder mit der Abwasser-Thematik.
Einwohner, die in Elsterwerda die Sitzung verfolgten, fanden sehr klare Worte der Kritik. Dr. Urwank forderte die Offenlegung aller Daten, damit auch für den normalen Bürger und damit dem Gebührenzahler der aktuelle Ist-Zustand nachvollziehbar wird. Scharfe Kritik äußerte er konkret an Bürgermeister Dieter Herrchen, der auch stellvertretender Vorsitzender der Verbandsversammlung ist.
Helfried Ehrling, selbst einst in die Geschicke des Abwasserbandes involviert, machte sich in seinen Ausführungen Sorgen um die Attraktivität der Stadt für geplante Ansiedlungen.

Nach der politischen Wende schloß sich Elsterwerda mit der Cottbusser Wasser und Abwasser AG (Cowag) zusammen und baute für rund 60 Mio. D-Mark ein schon damals viel kritisiertes und überdimensioniertes Klärwerk. Für rund 240.000 Haushalte wurde es geplant und teilweise auch in dieser Größenordnung ausgebaut. Aufgrund von Formfehlern verweigerte damals das Land die Fördermittel für den Bau, so dass nach dem Konkurs der Cowag sich notgedrungen am 01.07.1993 der Abwasserverband Elsterwerda gründete, der das Klärwerk samt Schulden übernahm. Seitdem erlangte das Klärwerk Elsterwerda beinahe schon traurige Berühmtheit und ist alle paar Jahre wieder Thema. 1995 wollte gar der damalige Brandenburger Ministerpräsident Manfred Stolpe den Spiegel für seinen Bericht über Elsterwerda und sein Klärwerk in der Ausgabe 7/95 verklagen.
Der nächste Eklat ließ nicht lange auf sich warten. 1998 mußte aufgrund von Formfehlern eine Verbandsneugründung durchgeführt werden. Die Besucher der damaligen Stadtverordnetenversammlung verließen aus Protest den Saal, weil man wiederum aus Formgründen die Sprecherin der Bürgerinitiative nicht zu Wort kommen lassen wollte.

Diesmal tagte man wieder in diesem Saal der damaligen Real- und heutigen Grundschule und befaßte sich mit dem Abwasser. Maik Hauptvogel, seit kurzem Vorsteher des Abwasserbandes bezeichnete die Situation selbst als Schock. Vor allem die Betriebsführungskosten und der Kapitaldienst für die Investitionen in die Leitungsnetze zwingen den Verband zum schnellen handeln. Als erste Maßnahme wurde die sogenannte Staffelgebühr abgeschafft.
Die CDU/FDP-Fraktion in Elsterwerda schlug unterdessen vor zu prüfen, ob eine teilweise Übernahme der Gebühren in Höhe von 25% oder 50% im Rahmen einer Umlage für alle Verbandsmitglieder möglich ist. Auch die Möglichkeit einer Sondertilgung sollte überprüft werden.
Die Lage des Wasser- und Abwasserverbandes ist Ernst. Bürgermeister Dieter Herrchen fand sehr klare Worte und stellte einen dringenden 4-Punkte-Plan auf.
In den nächsten Stadtverordnetenversammlungen wird das Abwasser wieder Thema sein, denn die Zeit drängt und schnelle Entscheidungen sind unumgänglich.

Ein weiteres Thema der Stadtverordneten in Elsterwerda war das Konzept der Bürgerinitiative zur Umgestaltung des Areals auf dem Winterberg. Hier wurden weitere Gespräche zwischen Stadtverwaltung und Bürgerinitiative vereinbart, da eine Umgestaltung des vorgelegten Konzeptes unumgänglich ist. Außerdem rückt die Möglichkeit näher, in naher Zukunft auch im altehrwürdigen Elsterschloß Trauungen vornehmen zu können. Eine Anfrage an den Landkeis wurde wohlwollend aufgenommen und eine mögliche Zustimmung bereits signalisiert. Vorwärts geht auch die Umgestaltung des Schloßparkes. Nach Angaben von Bauamtsleiter Uwe Schaefer soll in einem ersten Schritt noch in diesem Herbst mit der Pflanzung einer ca. 300 Meter langen Ecke an der Parkgrenze begonnen werden. Damit soll eine deutlichere Abgrenzung zum Wohnbebauung in der Otto- und der Parkstraße erreicht werden. Auf der Hauptachse des Parkes ist ausserdem das Fällen von 5 Altbäumen angedacht, welche durch neue ersetzt werden. Auf lange Sicht soll eine neue, junge Allee entstehen. Beschlossen wurde ebenfalls die Kofinanzierung der Stelle der Jugendkoordinatorin für das Jahr 2011 und eine Sonderzuwendung an die Feuerwehr Elsterwerda für den umfangreichen und aufopferungsvollen Einsatz während des Hochwassers.

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